Gesellschaftliche Umbrüche

Gesellschaft und Unternehmen:
Demokratie weiter entwickeln

Demokratie und Mitbestimmung stoßen immer deutlicher an ihre Grenzen. Es müssen neue Formen demokratischer Teilhabe gesucht werden. Mitarbeitern in Unternehmen ist es bereits mehrfach gelungen, eigene Alternativen zu Personalabbau und Standortschließungen zu entwickeln und umzusetzen. Betriebsräte, Gewerkschaften und externen Experten haben sie dabei unterstützt. Ähnliche Vorgehensweisen ließen sich auch in der Politik praktizieren.

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Ein Betriebsrat im Zentrum eines Weltkonzerns:

Von der sozialen Marktwirtschaft in die globalen Finanzmärkten

Ausgehend von seinen Erfahrungen in der 68-iger-Studentenbewegung war der Beginn des Berufsleben für Hannes wie der Eintritt in eine neue Welt. Als Kind der Nachkriegsgeneration war er es gewohnt mit Umbrüchen umzugehen (siehe unten: "Persönliche Vorgeschichte …"). Als Betriebsrat hatte Hannes zudem Gelegenheit die betrieblichen Veränderungen beim Übergang von der sozialen Marktwirtschaft zur Vorherrschaft der Finanzmärkte im Detail zu verfolgen: Ein Prozess der über zwanzig Jahre schrittweise alle betrieblichen Abläufe erfasste und im Ergebnis den ganzen Konzern auf den Kopf stellte: von einer im Kern auf Produkte und Kunden orientierten Zielsetzung hin zur Ausrichtung auf die Produktion - stetig steigender - Finanzergebnisse. Damit verbunden war die Zentralisierung der Macht im Unternehmen, ein Abbau demokratischer Strukturen, der auch in Gewerkschaften und Betriebsräte zu beobachten war, und ein gewaltiger Wandel der Wertvorstellungen im Unternehmen.

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Persönliche Vorgeschichte eines Betriebsrats im Weltkonzern:
Vom Ende des Nationalsozialismus zur Studentenbewegung

Hannes Großeltern waren noch im Kaiserreich aufgewachsen. Seine Eltern wurden zu Zeiten der Weimarer Republik geboren und in den Jugendorganisationen des Nationalsozialismus groß gezogen. Er selbst hatte noch die vielfältigen Folgen des zweiten Weltkriegs erlebt. An der Bruchstelle zwischen alten Autoritäten und demokratischen Freiheiten aufgewachsen, wurde seiner Generation mit der von den Westmächten verordneten Demokratie auch gleich die soziale Marktwirtschaft mit dem ihr folgenden Wirtschaftswunder auf den Weg gegeben. Erst dann kam die Zeit, in der seine Generation selbst „mehr Demokratie wagen“ wollte. Der kalte Krieg zwischen West und Ost begleitete sie lange Zeit und fand erst in der Wiedervereinigung ein vorläufiges Ende. Zusammen genommen war das eine für fast alle Menschen dieser Generation durchgehende wirtschaftliche Erfolgsstory, die jedoch gleich nach dem Mauerfall erheblich ins Stocken geriet.
Hannes hat das alles auf seine Weise erlebt. Sein wacher Blick und sein Bemühen den Dingen um ihn herum auf den Grund zu gehen, hielten ihn ständig auf Trab. Seine Unsicherheit in emotionalen Angelegenheiten war wohl nur die andere Seite derselben Medaille.


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